Es ist schon wieder Samstag , mein Kühlschrank ist leer
Die Butter ist schon ranzig , und ich hab´ keinen Kaffee mehr
Nun stehe ich im Supermarkt , warte an Kasse zehn
Ganz vorne steht eine Oma , es will nicht weitergeh´n
Sie zahlt genau zwölf Euro, zwei ,
Hurraa : das hat sie - klein dabei.
Sie sammelt und sie kramt , in ihrer Einkaufstasche
Dabei kippt sie auf das Fließband , aus versehen ´ne Joghurtflasche
Verzweiflungsrufe werden laut , Panik nimmt Besitz von mir
Ich zwinge mich zur Ruhe , weil wer laut wird nur verliert
Da rammt man mir , ich hör´s fast knacken ,
einen Einkaufswagen - in die Hacken.
Eine Frau drängt nach vorn , sie sagt : „ Es geht geschwind“
Sie ruft empört und ärgerlich: „ Sie seh´n doch: ich hab ein Kind
Sie packt Windeln auf das Band , und ein Mittel gegen Fleck
Mit´m Mal wird´s laut , ich weiß was kommt : ihr Kind ist plötzlich weg
Da kriege ich das große Frier´n
Warum können Mutter und Kind nicht - explodier´n.
Schon stehe ich ganz vorn , der nächste der bin ich
Da höre ich einen lauten Schrei , die Kasse lässt uns im Stich
Also loß , macht schnell , verteilt euch , es öffnet Kasse vier
In mir erwacht der Wehrwolf , ich werde zum Raubtier
Überall Gewühl,Geraffe
Und ich steh da und hab nur ein - Pfund Kaffe
Inzwischen warte ich an Kasse drei , hier schwatzt man schon zu viert
Über dies und das ganz angeregt , mit der Dame die sonst kassiert
Frühstück ist nun auch vorbei , es ist schon kurz vor zwei
Ich geb auf , ich kann nicht mehr , laut knurrt mein Magen leer
Frischer Kaffee ist kein Muss ,
ich geh nach haus und mach mir ´n - Zweitaufguss.
Jansson, 2005